Wilhelm Jaeger

1999

Galerienspiegel Galleria Nova Wilhelm Jaeger Mittwoch, 9.Juni 1999

GALLERIA NOVA, RONCO SOPRA ASCONA/Es ist in den letzten Jahren eher still geworden um den 1941 geborenen Wilhelm Jaeger. Das dürfte damit zusammenhängen, dass die rasch erfolgreichen Neuen Medien vorübergehend die Malerei überhaupt verdrängt haben. Von verschiedener Seite bereits totgesagt, erhebt diese sich gegenwärtig wieder, lebenskräftiger denn je. Der Zürcher Maler, der nun einen knappen Überblick über zwei Schaffensjahrzehnte gibt, hat freilich schon immer in ausländischen Museen und Galerien, vor al-
lem in Deutschland, eher häufiger ausgestellt als in der Schweiz. Das kann man am besten damit begründen, dass er sich hier einfach nicht recht einordnen lässt. Aufs Selbstverständlichste bringt er scheinbar Unvereinbares zusammen, wenn er seine Bilder zwar konstruktiv aufbaut, aber zugleich mit einer den Konkreten völlig fremden kraft- und temperamentvollen, gelegentlich chaotisch anmutenden Gestik malt. Dem entspricht auch seine Stellung zwischen Abstraktion und Gegenstand, wenn die zunächst abstrakte Bildarchitektur, oft eine Art Balkenkonstruktion, eine räumliche Wirkung erzeugt und so schliesslich das Abbild einer gebauten, zuweilen von Menschen bevölkerten Architektur entsteht. Seit Jaeger, vor drei Jahren, ins Tessin gezogen ist, erinnern manche Werke sogar an (allerdings traumhaft verwandelte) Ansichten typischer Tessiner Dörfer. Überhaupt sind seine scheinbar so spontan aus dem Augenblick entstandenen Bilder immer getragen von einer stetigen intensiven Auseinandersetzung mit früherer Kunst. Neue Bilder können aus eigentlichen Analysen klassischer Meisterwerke entstehen. Elemente gotischer Architektur und die Farben romanischer Freskenmalerei scheinen in jüngster Zeit auf. Und griechische und andere Mythen haben, freilich nie als blosse Bildmotive, immer eine grosse Rolle gespielt. Die Preise von 
Wilhelm Jaegers
Bildern bewegen sich zwischen 2000 und 4800 Fr., steigen für ein gegen zwei auf zwei Meter messendes Grossformat auf 12 000 Fr. (13. Juni bis 18. August).


© Handelszeitung / Schweizer Wochenblatt für Wirtschaft und Management

Eindrücke von Wilhelm Jaeger 

Dienstag 8. / Mittwoch 9. Juni 1999

Ausstellung / in der Galerie Nova in Ronco Sopra Ascona


Wilhelm Jaegers Werke sind von Sonntag, den 13. Juni, bis Sonntag, den 8. August, in der Kunstgalerie Nova in Ronco sopra Ascona zu sehen. Die Vernissage findet Samstag, den 12. Juni, ab 17 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt. Die Galerie öffnet von Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Für weitere Auskünfte wende man sich an Galeristin Gabriele S. Haberland, 

Telefon +41 91 791 98 25.

Die Welt hat zu sein, wie sie empfunden wird. Die Welt hat zu sein, wie sie vom Künstler ausgedrückt wird. Für Wilhelm Jaeger trifft diese Aussage sicherlich auf gerade ideale Weise zu. Der 1941 geborene Zürcher und im Tessin lebende Künstler wählt die expressionistische Art, sich und seine Umwelt auszudrücken. Acryl ist dabei der bevorzugte Werkstoff des Künstlers, der diesen grosszügig über die Leinwand verteilt. Schicht um Schicht und mit den Insignien des Künstlers versehen, entsteht mit der Zeit ein Werk, das letzten Endes keinerlei Zweifel mehr über die Handschrift entstehen lässt. Die Radikalität, mit der sich Jaeger an seine Arbeit macht, drückt sich ganz unmittelbar in seinem Werk wieder aus. Im Laufe der Jahre hat sich dabei sein Ausdruck kaum merklich geändert. Eher konzentriert sich Jaeger auf kaum wahrnehmbare Nuancen, die aber in aller Deutlichkeit spürbar werden.


"Wilhelm Jaegers Arbeiten gebieten Aufmerksamkeit, beherrschen den Ausstellungsraum. Gnadenlos fordern sie den Betrachter heraus."


© Tessiner Zeitung / Agenda

Makabere Erinnerungen 30. Juni 1999

AUSSTELLUNG | Gemälde von Wilhelm Jaeger spiegeln eine
innere Realität, manchmal mit Elementen von Vergänglichkeit und Tod.


In Wilhelm Jaegers Gemälden erscheinen seltsame Landschaften mit umgedrehten Perspektiven, Räume und Architekturen in dunklen Farben, Orte im Freien oder Innenräume, die mit einer Geometrie aus unregelmäßigen, energiegeladenen Formen gebaut sind. Es tauchen ebenso entschiedene Reminiszenzen an vergangene Epochen auf, klassische Elemente, Giebelfassaden und Statuen - Geisterbilder mit schillernden, ja schrillen Farbkontrasten. Rustikale Balken verlaufen diagonal über die Bilder als Maß für den Raum und gleichzeitig für eine primitive menschliche Vision. Das ist die Welt, die dem Zürcher Künstler aus den Fenstern des historischen Landvogthaus in Osogna, in dem er seit einigen Jahren lebt, erscheint; Bilder, die eigentlich Innenräume sind, manchmal sogar offen für makabre Elemente wie Reflexionen über Vergangenheit, Vergänglichkeit und Tod.
Jaeger drückt sich, nicht ohne eine gewisse "Naivität", durch die Kombination von Expressionismus, Konstruktivismus und Objektivität mit Hilfe von Acrylfarben 
aus, die er virtuos mit kräftigen Pinselstrichen auf der Leinwand verteilt.
Der 1941 geborene Jaeger besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich, wo er von 1972 bis 1989 auch unterrichtete, und arbeitete zehn Jahre lang als Stoffdesigner in Como. In der ersten Hälfte der 1980er Jahre wurde er wegen seiner "wilden" figurativen Gesten zu den "neuen Wilden" der Schweiz gezählt. Anklänge an seine Heimat finden sich in der Typologie bestimmter architektonischer Elemente wieder, die als neue Zeichen eine Vision bereichern, die im Wesentlichen der nordischen Kultur verhaftet bleibt. 


© Cooperazione / Marcella Snider Salazar​​​​​​​

Zeitgenössische Malerei in Ronco-Ascona 

Juli / August 1999

RONCO SOPRA ASCONA
ZEITGENÖSSISCHE KUNST
IN DER GALERIE NOVA


Zeitgenössische Malerei in Ronco - Ascona

Die Galleria Nova zeigt bis zum 8. August Arbeiten des in Zürich geborenen und heute im Tessin lebenden Malers Wilhelm Jaeger. Die Ausstellung umfasst Acrylbilder aus den 70er und 80er Jahren, sowie neue im Tessin entstandene Malerei und Objektkunst. In der Schweizer Kunstszene ist die Arbeit Wilhelm Jaegers nicht einfach einzuordnen. Man sieht konstruktivistische Anklänge in den geometrischen Formen der Balken, Säulen, Kegel, Pfeile mit denen Jaeger einen dreidimensionalen Bildraum schafft. Der Malstil ist nicht, wie häufig bei den Konstruktiven, präzis und ohne Spur der Handschrift des Künstlers, sondern emotional und kraftvoll. Der Künstler trägt seine Acrylfarben in breiten Pinselstrichen in vielen, sich überlappenden, Schichten pastos auf, überzieht die Leinwand mit einer dicken, ausdrucksstarken, manchmal chaotisch spontan und doch geordnet erscheinenden Farbhaut.
Die Ausstellung in der Galleria Nova ist von Dienstag bis Samstag von 10 - 12
und 14 - 18 Uhr geöffnet, sowie am Sonntag von 14- 18 Uhr.


© Ticino magazine

Lebendige Jaeger-Emotionen 

Mittwoch, 14. Juli 1999

Zürcher Künstler in der Galerie Nova in Ronco sopra Ascona


Die Galerie Nova in Ronco sopra Ascona stellt bis zum 8. August Werke des in Zürich geborenen und im Tessin lebenden Künstlers Wilhelm Jaeger aus. Die Ausstellung umfasst Werke aus den 1970er und 1980er Jahren sowie Gemälde und Skulpturen, die während seiner Zeit im Tessin entstanden sind.


Die Kunst von Wilhelm Jaeger ist in der Schweizer Kunstszene nicht leicht einzuordnen: Mit seinen Werken, in denen geometrische Formen aus Balken, Säulen, Kegeln und Pfeilen mit konstruktivistischem Anklang vorherrschen, gelingt es ihm, eine dreidimensionale Illusion zu erzeugen. Der Malstil ist nicht wie bei den Konstruktivisten präzise und ohne eine Spur der künstlerischen Matrix, sondern eher emotional und lebendig. Der Künstler malt mit breiten Pinselstrichen und verteilt die Acrylfarbe in einer sanften Weise, die, wenn sie sich auf der Leinwand überlagert, einen Farbfilm erzeugt, der wie ein spontan geordnetes Chaos wirkt. In seinen Werken ist die Freude an der Farbe und am kreativen Prozess deutlich spürbar. Er überträgt die Energie und Leidenschaft dieser Werke auf den Betrachter, der sich angeregt, aber auch manchmal verunsichert fühlt. Jaegers Werke verlangen Aufmerksamkeit, sie fordern zum Nachdenken auf. Die Werke von Wilhelm Jaeger wurden in zahlreichen Einzelausstellungen in Museen, Kirchen und Galerien in der Schweiz und im Ausland gezeigt, unter anderem im Aargauer Kunsthaus Glarus, in der Kunsthalle Mannheim, im Museum Bochum, in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München (D) und in der Kirche von San Giovanni in San Severino Marche. Seine Kunst ist in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Die Ausstellung in der Galerie Nova ist Dienstags bis Samstags von 10-12 Uhr und 14-18 Uhr und Sonntags von 10-18 Uhr geöffnet.


© Cultura e spettacoli

Wilhelm Jaeger in der Galerie Nova 

Juli / August 1999

Die Galleria Nova in Ronco s/Ascona zeigt Werke aus dem neuesten Zyklus von Wilhelm Jaeger, zusammen mit einigen Kompositionen aus der Frühzeit. Wilhelm Jaeger ist einer der bedeutendsten Schweizer Künstler der Gegenwart. Er war Schüler des großen Johannes Itten an der Kunstgewerbeschule in Zürich, und nach dessen Tod übernahm er den Lehrstuhl seines Meisters und unterrichtete etwa 15 Jahre lang. Seine Werke befinden sich in verschiedenen Museen in Europa und in vielen wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen. Wilhelm Jaeger gehört zur Gruppe der Schweizer "Neuen Wilden", seine Kunst ist kompromisslos, direkt, klar und entschieden. Die Werke des Künstlers werden vom 13. Juni bis 8. August 1999 ausgestellt. Öffnungszeiten: Sonntag 14-18 Uhr; Dienstag bis Samstag 10-12 Uhr und 14-18 Uhr; Montags geschlossen.


© Mensile illustrato del Locarnese e valli / laRivista

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