Eidgenössische Kunstkommission 17. April 1978
Wettingen
"Gerne komme ich der Bitte nach, meinen Eindruck über die am Stipendienwettbewerb 1978 in Lausanne ausgestellten Arbeiten von Wilhelm Jaeger zu formulieren.
Hat es sich doch bei seiner Einsendung um eine der wenigen gehandelt, die von der ganzen Kommission sofort einstimmig für ein Stipendium vorgeschlagen wurde, was sich in der Höhe des Stipendiums -(er rangierte in der höchsten Kategorie) ausdrückte.
Die grosszügig angelegte Komposition mit dem schwierigen und kühnen Unterfangen, Fläche und Raum in einem Werk sowohl als Antagonismen wirksam werden zu lassen, als auch zu einer gemeinsamen Aussage zu konzentrieren, hat Wilhelm Jaeger voll gemeistert. In der unbekümmerten Sicherheit in der Anwendung von Farben, drückt sich eine ungewöhnliche Reife aus. Zeichnerische Struktur wird intelligent eingesetzt.
Ein Künstler, der offensichtlich über sehr solide handwerkliche und künstlerische Grundlagen verfügt."
Mit vorzüglicher Hochachtung:
Dr. Marie-Louise Lienhard
Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission
Schweizerisches Institut in Rom 5. Juni 1978
"Sehr geehrter Herr Jaeger,
Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass der Stiftungsrat des SIR Ihrem Antrag auf einjährige (und mit gegenseitigem Einverständnis verlängerbare) Mitgliedschaft am römischen Institut entsprochen hat.
Ich bitte Sie, uns umgehend Ihre Annahme der Mitgliedschaft schriftlich zu bestätigen. Das Institut öffnet nach einer Sommerpause am 11. September 1978. Es schliesst am 27. Juli 1979 und wird am 10. September 1979 wieder eröffnet. Bitte teilen Sie uns rechtzeitig Ihr Ankunftsdatum mit und vermeiden Sie ein Eintreffen am Wochenende.
Ihr römischer Aufenthalt und das Zusammenleben der Institutsmitglieder werden sich gewiss anregend auf Ihre Tätigkeit auswirken. Ich heisse Sie schon jetzt herzlich willkommen.
Mit freundlichen Grüssen
SCHWEIZERISCHES INSTITUT IN ROM
Der Direktor:
Clemens Krause
Ihre Dokumentation befindet sich bei Herrn Dr. René Wehrli, Trittligasse 12, 8001 Zürich."
Schweizerisches Institut in Rom (Antwort) 19. Juni 1978
"Sehr geehrter Herr Dr. Krause,
Vorerst vielen Dank für Ihr Schreiben vom 5.Juni 1978 mit Ihrer freundlichen Zusage eines Aufenthalts im Schweiz.Institut in Rom.
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ich von Ihrem Angebot für das Jahr 1978/79 keinen Gebrauch mehr machen kann, da eine unverhoffte Ausstellungsmöglichkeit in Zürich vor ca. einem Monat mich gezwungen hat, unvorhergesehene Mehrkosten auszugeben. Dieser Umstand erlaubt mir leider aus finanziellen Gründen einen Aufenthalt an Ihrem Institut nicht mehr.
Ich hoffe gerne, dass Sie meinem Grund Verständnis entgegenbringen, und bitte Sie um Entschuldigung für diese Absage.Trotzdem würde es mich freuen, wenn es Ihnen evtl. möglich wäre, mich weiterhin als Bewerber für das Institut zu betrachten, frühestens allerdings erst für September 1978.
Indem ich Ihnen nochmals für Ihr Verständnis danke verbleibe ich mit freundlichen Grüssen:
Wilhelm Jaeger
Eine Kopie dieses Schreibens geht an Herrn Dr. René Wehrli, Zürich."
Schweizerisches Institut in Rom 2, 29. Juni 1978
"Sehr geehrter Herr Jaeger,
Mit Bedauern habe ich Ihren Verzicht auf die Mitgliedschaft im SIR zur Kenntnis genommen, möchte Sie aber versichern, dass ich volles Verständnis für Ihre Beweggründe habe. Falls Sie sich für September 1979 erneut bewerben wollen, möchte ich sie bitten, uns dies bis spätestens 31. März 1979 noch einmal kurz schriftlich zu bestätigen.
Mit freundlichen Grüssen
(Clemens Krause)
Kopie z.K.: Dr. René Wehrli, Zürich"
Diese Website wird von Arte RAB GmbH im Namen, Auftrag und Zusammenarbeit mit Wilhelm Jaeger geführt